Stolpersteine
Aktion Stolpersteine
In der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 wurden in Deutschland viele Menschen rassisch, politisch oder aus anderen Gründen verfolgt, ermordet oder in den Freitod getrieben. Millionen von ihnen wurden in Konzentrationslager deportiert und dort vergast.
Mit der „Aktion Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig wird seit 1992 durch in den Bürgersteig eingelassene Gedenksteine in der Form von Betonwürfeln an diese Menschen erinnert. Auf der Oberseite der Steine wird eine 10x10 cm große Messingplatte verankert,
in der Name, Geburtsjahr, Tag der Deportation, Sterbetag und Sterbeort – soweit bekannt – eingestanzt werden. Bis heute hat Demnig fast 60.000 Steine in über 1.200 Städten und Gemeinden in Deutschland sowie zwanzig europäischen Ländern verlegt, davon mehr als 7.300 in Berlin und 171 in Reinickendorf (Stand Ende 2016).
Die ehrenamtlich aktiven Mitglieder der AG Stolpersteine Reinickendorf recherchieren biografische Hintergründe ehemals in Reinickendorf lebender Opfer, versuchen Nachfahren und Angehörige zu ermitteln und Kontakt zu ihnen aufzunehmen, erarbeitet Textvorschläge für die Steine und begleiten die Verlegungen. Für einzelne Verlegungen werden Gedenkveranstaltungen organisiert, der Lebenslauf jedes einzelnen Opfers wird in einem Flyer aufgeschrieben und bei der Verlegung vorgelesen und verteilt. Öffentlichkeitsarbeit und die Pflege der Stolpersteine gehören ebenso zu den Tätigkeiten der AG, so Spaziergänge rund um den 9. November, anlässlich derer die besuchten Stolpersteine gereinigt werden.
Ein besonderes Augenmerk der AG liegt in der Zusammenarbeit mit Schulklassen bzw. Schulgruppen, so z.B. durch die Begleitung von Arbeiten anlässlich der Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss.
Die Stolpersteine werden ausschließlich aus Spenden finanziert. Mit 125,- EUR pro Stein kann die Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteines übernommen werden. Die Verwaltung der Spendengelder übernimmt der Förderkreis Reinickendorf.